Barock Perücken als Partyspaß
Zur historischen Verkleidung aus Barock und Rokoko gehört die passende Perücke!
Barock und Rokoko Perücken stellen heutzutage auf jeder Kostüm -und Halloween Party ein Accessoire dar, das sicherlich die meisten Blicke auf sich zieht. Denn während diese in der Zeit des Barock als das Symbol für Stand und Macht schlechthin galt, strahlt sie auch heutzutage auf jeder Party eine zeitlose Eleganz und Extravaganz aus, die nicht übersehen werden kann. Das ist der Grund, warum Barockperücken keinesfalls ausschließlich im Film und im Theater weiterleben. Denn diese verleihen jeder Party und jedem Karneval das gewisse Etwas, das die Menschen überhaupt dazu verleitet, sich gelegentlich zu verkleiden und aus der alltäglichen Rolle in eine völlig andere zu schlüpfen. Barock Perücken für Damen und Herren bieten ihren Trägern die Gelegenheit, nicht nur extravagant auszusehen, sondern sich auch so zu fühlen. Kombiniert mit dem dazugehörenden Kostüm stellt die Barock Perücke die ideale Auswahl dar, wenn es darum geht, das richtige Kostüm für den Fasching, den Karneval oder einfach eine Mottoparty auszuwählen.
Barock Perücken – Historisches
Die Ziele der Renaissance wurden vom Volk im Barock erst richtig angenommen. Das Gefühl der allgemeinen Lebenslust, das im Barock besonders betont war, verwischte die klaren Formen der Renaissance und verwandelten die einfachen und klaren Linien und die Ruhe, welche in der Renaissance herrschte, in eine Dynamik, die in allen Segmenten der Kunst sichtbar ist. Diese Veränderung wurde vor Allem im alltäglichen Leben deutlich sichtbar. Denn nicht nur die Gemälde und die Bauformen veränderten sich – auch das Erscheinungsbild des Volkes übernahm die Elemente des Barock. Es handelt sich immerhin um eine Epoche, die durch das Wirken herausragender Architekten, Gelehrter, Lyriker, Musiker und Künstler allgemein geprägt wurde. In Europa regierten in der Zeit des Barock absolutistische Herrscher, die ihre Macht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Schau stellten. Die Schlösser dieser Herrscher waren von Glanz und Luxus geprägt. So avancierte die Perücke in Barock, zur Zeit des Rokoko, zu einem richtigen Repräsentationsstück, das als Statussymbol von den Damen und Herren als ein fester Bestandteil der Hoftracht gern übernommen wurde. Ihren Platz auf dem Hof fand die Perücke, insbesondere die Herrenperücke zur Zeit des Sonnenkönigs in Frankreich. Aber auch die Rokoko Damenperücke nahm ihren Stellwert zu dieser Zeit ein.
Im frühen Barock diente die Perücke in erster Linie dazu, den krankheitsbedingten Haarausfall zu kaschieren. Daneben besaß sie ihre Vorzüge in der wärmenden Eigenschaft. Bis zu ihrer Ernennung zur Staatsperücke im Jahr 1673 wurde die Perücke, bzw. die Allongeperücke meist nur von kahlköpfigen Männern und von Höflingen getragen. Da die Blütezeit der Perücke in die Zeit des Hochbarock, und Spätbarock fällt, bzw. in die Zeit des Rokoko, gilt diese als ein für den “Rokoko Stil” typisches Accessoire.
Die Männerperücken des Barock
Im 17. Jahrhundert löste der französische König Ludwig der XIV., heutzutage auch unter der Bezeichnung Sonnenkönig bekannt, eine Modewelle am Hofe aus. Denn er kaschierte seine spärlichen Haare mit der sogenannten Allongeperücke, die er zur Staatsperücke ernannte. Aus demselben Grund wurde die Perücke bereits von seinem Vater getragen. Es handelte sich dabei um eine Langhaar-Perücke mit Locken, welche von den Herren getragen wurde. Ansonsten waren Locken bereits im späten Mittelalter sehr beliebt. Da der Sonnenkönig angeblich nicht nur unter der spärlichen Haarpracht litt, sondern auch über eine etwas geringere Körpergröße, wurde mit der prächtigen Perücke , welche teilweise selbst bis zur Hüfte reichte, auch dieses Makel kaschiert. Im Zusammenhang mit diesem schweren Kopfschmuck, welcher in manchen Fällen selbst mehrere Kilos auf die Waage brachte, wurden vom Sonnenkönig auch hohe Schuhabsätze getragen. Daher gehören diese zu dem zu der Allongeperücke gehörendem Kostüm unbedingt dazu. Ansonsten kombinierte der Edelmann des Barock seine prachtvolle Männerperücke mit einer Rheingrafenhose, Ärmelaufschlägen, Jabot und dem typischen Dreispitz-Hut auf dem Kopf. Diese lösten die Soldatenmode des Dreißigjährigen Krieges ab, welche durch weite Röcke, Lederkoller sowie kniehohe Stiefel und die dreifach aufgeschlagenen Filz-Schlapphüte mit den Federn, welche die breite Krempe zierten, charakterisiert wurde. Die französische Armee trug die bekannten Zopfperücken. Aus diesem Grund gilt die Perücke mit Zopf neben der Lockenperücke als typisch für diese Epoche. In Deutschland wurde diese 1713 zur Zeit des Friedrich Wilhelm I. von Preußen für Soldaten und Beamte eingeführt. Die Zöpfe waren zu dieser Zeit so beliebt, dass selbst die Bürger ihr eigenes Haar oft zu einem Zopf frisierten.
Die Perücken des Barock wurden meist aus Tierhaaren hergestellt. Es handelte sich dabei um Ziegen- oder um Pferdehaar. Daneben gab es auch Perücken, die aus Menschenhaaren hergestellt wurden. Doch solche Perücken waren sehr teuer und aus diesem Grund meist den obersten Schichten vorbehalten. Die Barock Perücken, welche heute zum Einsatz kommen, werden aus Kunsthaar hergestellt.
In ihren Anfängen wurde für die Perücke die Farbe Blond oder Schwarz ausgewählt. Mit der Zeit wurden selbst Perücken in Braun, Rot und selbst Blau geläufig. Die Perücken in der Farbe Weiß entstanden erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Um die weiße Farbe dieser Perücken zu erhalten, wurde reichlich Puder auf die Perücke aufgetragen. Die Aufgabe der Bestäubung der Perücken oblag entweder den Perückierern oder den Zofen, welche sich täglich darum kümmerten. Daher wundert es nicht, dass der Sonnenkönig angeblich 48 Perückierer beschäftigte. Die prächtige Allongeperücke schwand nach dessen Tod allmählich aus der Modewelt und wurde durch eine weniger prunkvolle ersetzt.
Die Barock Perücken der Damen
Die Kopfbedeckung der adligen Frauen, welche im Mittelalter charakteristisch war, wurde im Barock allmählich ebenfalls durch eine prachtvolle Perücke umgetauscht. Dies erfolgte jedoch etwas später im Vergleich zu den Männern. Die Damenperücke wurde daher erst ab 1770 üblich. Da eine reich verzierte Hochfrisur in Mode war, stellte die typische Barock Perücke ein Gebilde aus Bändern, Spitzen und falschen Haaren dar.
Die Hochfrisuren stellten jedoch eine übertriebene Ausführung der heute bekannten Hochsteckfrisuren dar. So erreichte die Damenperücke nach dem 17. Jahrhundert eine Höhe von sage und schreibe 60 Zentimetern, bevor sie wieder flacher wurde. Die Perücke wurde mit Manteau kombiniert, dem auf der Rückseite gebauschten Kleid mit Schleppe. Dieses war in der Taille tief ausgeschnitten. Manteu wurde anschließend von der Contuche abgelöst, welche mehrere Versionen kannte, die regional bedingt waren. Die großen und herabfallenden Watteaufalten der Contuche mit dem eng anliegenden Oberteil waren für Frankreich charakteristisch. Die in England geläufige Version war etwas bequemer und reich gefaltet im Vergleich zu der französischen Version. Die polnische Version des Kleides besaß eine hohe Raffung im Hinterteil, an der man diese erkennen konnte. Die Damenperücken wurden in Pastellfarben wie violett, rosa oder blau hergestellt. An der Perücke, bzw. an der Beschmückung dieser konnte man erkennen, welchen gesellschaftlichen Status die jeweilige Person hatte.